In der achten Folge des Podcast „Trust Issues“ widmen wir uns einem Thema, das in Pandemie-Jahren heiß diskutiert wurde: dem Vertrauen in Presse und Wissenschaft.
Nachgeklungen ist dabei besonders das Wort „Lügenpresse!“ Angezweifelt wurden nicht nur die Freiheit und Integrität der Presse, sondern auch die Freiheit und Integrität von Wissenschaft und Forschung. Aber sind die Plakate und Rufe auf Demonstrationen Ausdruck eines wachsenden gesellschaftlichen Misstrauens gegenüber deutschen Leitmedien und wissenschaftlicher Arbeit?
Wissenschaftlich belegt sich eine Vertrauenskrise nicht. Auch Jakob Simmank, Leiter des Ressorts Gesundheit bei ZEIT ONLINE, unterstreicht den lauten und einschüchternden Charakter einer kleinen Gruppe an Misstrauenden. „Vertrauen ist der Grundmodus für das Verhältnis von Bürger:innen und der Wissenschaft“ erklärt Prof. Dr. Rainer Bromme von der Universität Münster. Wichtig sei jedoch ein kritisches Vertrauen zu entwickeln. Dass Misstrauen durchaus ein wichtiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft ist, betont auch Dr. Ilka Jakobs von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz: „Länder mit dem höchsten Medienvertrauen sind Diktaturen, in denen es unfreie Mediensysteme gibt.“
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